Holz, Metall oder Kunststoff? Lang oder kurz? Mit Griff oder ohne? Formschön oder schlicht? Die Wahl der richtigen Häkelnadel fällt alles andere als leicht. Es gibt sie in den verschiedensten Materialien, Ausführungen, Farben und von zig Herstellern. Sie ist die Basis für das Häkel-Handwerk – noch vor der Wolle. Wer mit seiner Häkelnadel nicht warm wird, dem gehen auch die Maschen nicht leicht von der Hand.
Deshalb „Augen auf“ bei der Wahl des Häkelwerkzeugs. Es gibt einige Aspekte, auf die du beim Erwerb einer Häkelnadel achten kannst. Dies sind Vorschläge aufgrund meiner eigenen Erfahrungen beim Häkeln.
Deine Häkelnadel sollte …
- gut in der Hand liegen
Grundvoraussetzung einer Häkelnadel ist, dass du mit ihr möglichst lange bequem häkeln kannst – ohne Schmerzen, Druckstellen oder Schwielen. Hierfür ist entscheidend, dass die Nadel nicht zu kurz ist. Die Häkelnadel ist idealerweise etwa 15cm lang – je kürzer desto unhandlicher ist die Häkelnadel. Desweiteren ist eine Führungsfläche praktisch, auf der der Daumen beim Häkeln liegt und Stabilität verleiht. Eine Optimierung hierzu sind Häkelnadeln mit Kunststoffgriff.
- zur Wolle passen
Häkelnadeln gibt es in unterschiedlichen Stärken, die in Deutschland metrisch (z.B. 2,0 bis 12,0) angegeben sind. Damit du weißt, welche Häkelnadel zu welcher Wolle passt, schaust du auf die Banderole. Dort ist angegeben, mit welcher Nadelstärke du arbeiten kannst. Die Stärke ist auf der Häkelnadel aufgedruckt oder eingeprägt. Je dünner die Wolle, desto feiner die Häkelnadel und umgekehrt. Ist dir die Banderole abhanden gekommen, häkelst du einfach eine Maschenprobe. Lässt sich der Faden mit der Nadel nur schwer aufnehmen, ist die Häkelnadel zu fein. Ist das Maschenbild dagegen zu locker, ist die Nadel zu groß. Oft genügt es, einfach eine Luftmaschenkette zu häkeln und du merkst, ob es gut oder schlecht geht.
Um alle möglichen Nadelstärken schnell zur Hand zu haben, empfiehlt sich ein Häkelnadel-Set mit Nadeln in mehreren verschiedenen Stärken.
- identifizierbar sein
Im Idealfall ist die Stärke auf der Häkelnadel deutlich eingeprägt. Bei Nadeln mit aufgedruckter Nadelstärke kann es dagegen passieren, dass der Schriftzug mit der Zeit verblasst oder abgeht. In diesem Fall bestimmst du die Stärke der Häkelnadel mit einem Lochmaß, das die Lochgröße in Millimetern angibt. Bei Häkelnadeln mit Kunststoffgriff ist das allerdings eher problematisch, da die Nadelstärke mit dem Griff gemessen wird und nicht mit dem Haken.
- einen Haken haben
Der Haken ist das Herzstück einer Häkelnadel. Mit ihm greifst du die Wolle. Deshalb sollte er besser spitz zulaufend statt rund sein. So kannst du prima durch die Maschen stechen. Die Kehle ist keinesfalls zu flach, sonst rutscht der Faden beim Häkeln immer wieder von der Nadel. Ist sie aber zu tief, verfängt sich der Faden und das ist ebenso hinderlich.
- wie geschmiert durch die Maschen gleiten
Ob Kunststoff, Aluminium, Stahl, Holz oder Bambus: Das Garn sollte auf der Nadel leicht gleiten und möglichst nicht hängen bleiben. Das ist bei Nadeln aus Holz oder Bambus nicht immer der Fall, gerade wenn sie nicht lackiert sind. Ein prima Kompromiss für alle Öko- und Naturliebhaber sind Stahlnadeln mit einem Holzgriff, die es v.a. für geringe Stärken noch immer aufzutreiben gibt.
- strapazierfähig sein
Damit du möglichst lange mit deiner Häkelnadel arbeiten kannst, ist sie strapazierfähig. In dieser Hinsicht haben Häkelnadeln aus Stahl die Nase vorn. Mit ihnen kannst du auch schwere und dicke Häkelstücke ohne Probleme häkeln. Die Nadel verbiegt sich nicht oder bricht gar durch, wie es mir schon mit Aluminium-, Kunststoff- oder Holznadeln passiert ist – v.a. bei geringen Stärken.
Mein Fazit
Natürlich sind nicht alle der hier gemachten Auswahlkriterien allgemeingültig. Letztlich entscheidest du, welche Häkelnadel zu dir passt. Am besten probierst du im Laden vor Ort, wie die unterschiedlichen Nadeln in der Hand liegen. Hier ist v.a. der Griff entscheidend, ob er glatt ist, eine Führungsfläche oder einen ergonomischen Kunststoffgriff hat – und was dabei für dich am vorteilhaftesten ist.
Apropos Nadel halten:
Es gibt 2 Möglichkeiten, die Häkelnadel zu halten – entweder 1. wie einen Stift zwischen Daumen und Zeigefinger, wobei die Nadel auf dem Mittelfinger liegt ODER 2. wie eine Stricknadel und die Finger halten die Nadel von unten während der Daumen oben auf dem Griff liegt. Jeder wie es mag.
Ich persönlich verwende am liebsten Häkelnadeln aus Aluminium oder Bambus . Ein ergonomischer Kunststoffgriff ist mir zu unhandlich – eine Führungsfläche genügt. Die Nadel halte ich wie einen Stift, was für mich angenehmer ist.
Egal für welche Häkelnadel du dich schließlich entscheidest: Ich wünsche dir viel und möglichst langen Spaß beim Häkeln!