Taschen häkeln – Praktische Tipps für langen Halt

Taschen häkeln ist nicht allzu schwer. Eine Frage stellt sich dabei aber immer wieder: Wie schaffe ich es, dass meine gehäkelte Tasche möglichst lange tragbar ist? Denn Häkelstücke sind sehr dehnbar und verformen sich schnell. Damit die Tasche nicht ausfranst oder sich verformt, gibt es ein paar kleine Tricks beim Häkeln.

1. Das Material zum Häkeln

Häkelstücke dehnen sich sehr gut. Das ist bei einigen von Vorteil und erwünscht. Bei Taschen allerdings besteht die Gefahr, dass sie ausleihern und ihre Form verlieren. Bereits bei der Garnwahl kannst du Ausleihern und Ausfransen vorbeugen.

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Erfahrungsgemäß dehnt sich Wolle mit einem Kunstfaseranteil viel stärker. Besonders stabil ist Garn aus 100% Baumwolle. Es hat den Vorteil, dass es sich nicht allzu sehr dehnt, recht fest ist und später nicht ausfranst. Garne aus Acryl oder Schurwolle fransen dagegen recht schnell aus. Und Acryl- und andere Kunstfasergarne dehnen sich doch weitaus mehr. Noch stabiler sind Garne mit einem Leinenanteil oder aus 100% Leinen. Ihr Nachteil ist allerdings, dass sie recht steif und fest sind. Aber sie halten.

Fazit: 100% Baumwollgarne verwenden oder solche mit einem Anteil Leinen.

2. Häkelnadel und Häkeltechnik

Häkeltasche

Auch bei der Wahl der Häkelnadel und beim Häkeln selbst kannst du Einfluss auf die Stabilität deiner Tasche nehmen. Wenn du nur mit festen Maschen häkelst, wird die Tasche sehr glatt und formschön. Statt mit unterschiedlichen Maschen, musterst du deine Tasche mit Farbwechseln – seien das Streifen, Quadrate, Dreiecke oder bildhafte Motive.

Noch stabiler gelingt die Tasche, wenn du sie mit doppeltem Faden und mit festen Maschen häkelst.

Ein anderer Trick ist es, mit einer kleineren Häkelnadel zu häkeln als auf der Garnbanderole empfohlen. So häkelst du die Tasche Masche für Masche automatisch recht straff und fest. Der Vorteil: Hier kannst du alle Maschenarten häkeln und bist nicht auf feste Maschen beschränkt.

Allerdings solltest du kein Muster mit allzu großen Löchern häkeln – die Tasche dehnt sich sonst wieder zu sehr.

Fazit: Mit festen Maschen, doppeltem Faden, einer kleinen Nadelstärke und mit Mustern ohne große Löcher bist du beim Taschenhäkeln auf der richtigen Seite.

3. Häkelstücke verstärken

Eine etwas aufwendigere Alternative ist es, die Tasche mit Stoff oder Filz zu verstärken. Das gilt insbesondere für den Taschenriemen, der sich durch die Belastung der Tasche beim Tragen dehnt. In die Tasche selbst nähst du ein Innenfutter, während du an der Innenseite des Taschenriemens Stoff oder Filz festnähst. Oder du umhäkelst einfach eine fertige Tasche.

Fazit:  Innenfutter einnähen.

4. Taschenriemen häkeln

Da sich der Taschenriemen erfahrungsgemäß am stärksten dehnt, gibt es auch hier ein paar Tricks beim Häkeln. Unter anderem ist die Häkelrichtung entscheidend. Häkelst du einen Riemen vertikal, dehnt er sich leichter als wenn du ihn horizontal anfertigst.

Tasche häkeln

Mit vertikal ist gemeint, dass du den Riemen Reihe für Reihe mit 5 bis 10 Maschen arbeitest. Die Breite bestimmst du am Anfang mit der Luftmaschenkette und du häkelst so viele Reihen, bis der Riemen die gewünschte Länge hat.

Horizontal sind die Reihen, wenn du eine lange Luftmaschenkette häkelst, z.B. 150cm, und du den Taschenriemen dann Reihe um Reihe in der Breite ergänzt. Hier legst du zu Beginn also die Länge und nicht die Breite fest.

Ein kleiner Trick bei Riemen, die sich stark dehnen, ist ein Gurtversteller. Mit ihm kannst du den Riemen beliebig in der Länge einstellen, auch wenn er zu lang geworden ist.

Auch Kordeln oder geflochtene Riemen sind recht stabil. Oder du verwendest einfach fertige Tragegriffe und Taschenriemen aus Leder oder Kunstleder, die du an die Tasche häkelst oder abschließend festnähst.

Fazit: Horizontal/längs häkeln, Gurtversteller einarbeiten, Kordeln oder fertige Tragegriffe verwenden.

 

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